Das Projekt startet die Entwicklung eines technischen Systems, das eine sichere Schiffsnavigation ermöglicht, wenn die etablierten globalen Satellitennavigationssysteme aufgrund von Störungen oder Staus ausfallen. Die Partner testen Sendesignale, die über Funkbeacons und andere bestehende Infrastrukturen übertragen werden. Dies dient der Entwicklung von Prototypen für die Reichweite von Modus-Sendern und -Empfängern. Die Ostsee ist weltweit das erste operative Testgebiet für diese Technologie. Maritime Anwender benötigen zuverlässige On-Board-Positionierungssysteme: Die Ostsee ist eines der am meisten frequentierten Gewässer Europas und spielt eine wichtige Rolle bei der Verbindung von Ländern und Menschen über Meeresautobahnen. Obwohl viele Schiffe heutzutage mit Sensoren und Stützsystemen für Positions- und Navigationszwecke ausgestattet sind, kommen Unfälle wie Kollisionen und Erdungen immer noch jedes Jahr vor. Experten prognostizieren die Expansion des Welthandels und des Kreuzfahrtmarktes, den Bau noch größerer Schiffe und damit eine erhebliche Zunahme der Komplexität der Verkehrssituationen auf See. Vor diesem Hintergrund hat die Nutzergemeinschaft einen hohen Bedarf an zuverlässigen Systemen für Position, Navigation und Zeit (PNT). Internationale Organisationen wie die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) und die International Association of Marine Aids to Navigation and Lighthouse Authorities (IALA) verstärken ihre Bemühungen um zuverlässigere Systeme. Da der Versand die ganze Welt verbindet, kann jede neue Idee oder Lösung nur dann erfolgreich sein, wenn ihr Anwendungspotenzial transnational bis weltweit reicht. Ein neues maritimes Sicherungssystem für Positions-, Navigations- und Zeitzwecke: Das Hauptziel des Projekts R-Mode Baltic ist die Entwicklung und Demonstration eines neuen maritimen Sicherungssystems für Positions-, Navigations- und Zeitzwecke. Das Projektkonsortium nimmt daher die Herausforderung an, Lösungen für sogenannte Ranging Mode oder R-Mode-, Sender- und Empfängerprototypen, für unabhängige Zeitsynchronisationen von Sendestationen und für ein Testbettkonzept und dessen Einsatz innerhalb der Projektlebensdauer von drei Jahren zu entwickeln. Das Projekt R-Mode Baltic installiert und fördert als Backup für Global Navigation Satellite Systems in der Ostsee das erste weltweit betriebsbereite Testgebiet für ein neues maritimes System für PNT. Der Grund dafür liegt darin, dass alle globalen Navigationssatellitensysteme sehr anfällig für Staus und Interferenzen sind und dass mit der Zeit kein anderes System die Aufgabe zur absoluten Positionierung im Falle eines zeitlichen Verlusts von Global Navigation Satellite Systems überholen kann. Als erster Schritt auf dem Weg zur alternativen Nutzung bestehender Positioniersysteme wird vom Projekt ein benutzergesteuertes Testbett in der Ostsee auf der Grundlage von Rundfunksignalen installiert, die über modifizierte IALA-Beacons und AIS-Basisstationen übertragen werden. Der große Vorteil dieses Ansatzes ist die Weiterentwicklung der noch vorhandenen maritimen Infrastruktur ohne Abfertigungs- und Nutzungsbeschränkungen und ihr Potenzial für eine weltweite Nutzung innerhalb der Serviceumgebung solcher Stationen. Das Projektkonsortium ergreift Maßnahmen: Zur Erreichung des angestrebten Ziels werden folgende Maßnahmen durchgeführt: — im Anschluss an den IALA-Fahrplan von R-Mode zeigen die Projektpartner die besten Optionen für die Implementierung von R-Mode auf bestehenden IALA-Beacons und AIS-Basisstationen auf und wie sie rechtzeitig ausreichend synchronisiert werden können; — Prototypen von R-Mode-Stationen werden entwickelt und verwendet, um das R-Mode-Testbett für die Ostsee auszustatten, das nach Abschluss des Projekts verfügbar ist; — Prototypen der R-Mode-Benutzerausrüstung werden entwickelt und zur Demonstration dieser Technologie für die Bereitstellung widerstandsfähiger PNT-Daten verwendet; — das gesammelte Wissen über den R-Modus wird durch Workshops, Seminare, Konferenzen und frei verfügbare Dokumente innerhalb der gesamten maritimen Gemeinschaft verteilt; — Inputs für Normungsgremien werden generiert, um R-Mode-Funktionalitäten in bestehende Standards auf IALA-Beacons und AIS-Basisstationen zu integrieren. Dies ermöglicht es den maritimen Verwaltungen weltweit, ihre bestehende maritime Infrastruktur entsprechend zu verbessern, so dass maritime Nutzer R-Mode als weltweit verfügbaren Dienst für die widerstandsfähige Bereitstellung von PNT-Daten nutzen können.