Die Governance-Systeme in Europa verändern sich, um weniger von oben nach unten, flexibler zu werden und eine breitere Gruppe öffentlicher und privater Organisationen einzubeziehen. Dies wirft Fragen der Interdependenzen zwischen Regierungsebenen, öffentlichen und privaten Akteuren, Institutionen und Organisationen auf. Gleichzeitig machen der Einfluss der nationalen Governance- und Planungstraditionen diese Veränderungen richtungs- und kontextabhängig.Die europäischen lokalen und regionalen Gebietskörperschaften sind erforderlich, um eine nachhaltige und inklusive wirtschaftliche Entwicklung im Rahmen übergreifender europäischer und nationaler Strategien zu fördern. Gemeinsame politische Themen im Hinblick auf intelligentes Wachstum umfassen unter anderem Infrastrukturprojekte für die Bereitstellung kostenloser WLAN-Konnektivität in den Stadtzentren; Entwicklung von „Apps“ und interaktiven Technologien, die es Bürgern und Unternehmen ermöglichen, mit lokalen und regionalen Gebietskörperschaften zu interagieren; Erstellung und Erhebung von Daten über städtisches Wohnen, einschließlich der Nutzung von Räumen, Verkehr und Energieverbrauch in Gebäuden und Elektrofahrzeugen. Im Hinblick auf nachhaltiges Wachstum befassen sich Städte und Regionen mit der Entwicklung von Infrastrukturen für den CO2-armen Verkehr (z. B. Gebührenstellen); Förderung der Widerstandsfähigkeit und der Energieversorgungssicherheit durch lokale Stromerzeugung; die Entwicklung neuer Wirtschaftszweige, einschließlich grüner Industrien; und Ökologisierung bestehender Sektoren und Lieferketten, die durch Systeme des „intelligenten Beschaffungswesens“ unterstützt werden. Was das integrative Wachstum anbelangt, so müssen die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften Themen wie demografischer Wandel und die Anfälligkeit, die durch alternde Bevölkerungsgruppen und Migration in großem Maßstab entstehen, berücksichtigen; Entwicklung von bezahlbarem, nachhaltigem Wohnraum sowie Bereitstellung und Verteilung öffentlicher Dienstleistungen für alle Mitglieder der Gesellschaft.Alles oben erwähnte muss in einem sich wandelnden Governance-Kontext und mit weniger Ressourcen nach der Finanzkrise erreicht werden. Daher ist eine engere Zusammenarbeit mit einer breiten Palette von öffentlichen, privaten, freiwilligen und bürgernahen Organisationen erforderlich. Es ist jedoch unklar, wie dieses neue, kooperative und schlanke Governance-Regime geschaffen werden kann. Diese gezielte Analyse konzentriert sich auf vier europäische Studiengebiete, von denen jedes durch besondere Spannungen bei der Regierungsführung in Bezug auf die Zuweisung der Zuständigkeiten für die territoriale Entwicklung und die spezifischen Merkmale der beteiligten Akteure und Fragen gekennzeichnet ist. In jedem dieser Kontexte besteht ein wachsender Bedarf an territorialen Entwicklungsstrategien, an denen eine Vielzahl von Interessenträgern innerhalb und außerhalb der bestehenden Verwaltungsgebiete beteiligt sind. Diese Strategien sollten bestehende Strategien für die regionale Entwicklung durch einen mehrstufigen und funktionalen Ansatz für eine nachhaltige und integrative territoriale Entwicklung ergänzen.