Ziel des Projekts EFRE 2018 ist es, einen funktionierenden Prototyp eines innovativen Werkzeugs zu entwickeln, mit dem die Funktionsfähigkeit der Nieren für 7 Tage kontinuierlich überwacht werden kann. Für die Intensivpflege des UMCG sind wichtige Vorteile mit der Messung der Urinproduktion und der Konzentration von Kreatinin, Kalium und Natrium im Urin über einen langen Zeitraum verbunden. Nach großen Operationen kann beispielsweise die Funktionsfähigkeit der Nieren überwacht und bei Bedarf weitere Nierenschäden verhindert werden. Derzeit gibt es keine klinisch nutzbaren Techniken, um die Funktion der Nieren direkt zu messen. Mit dem neuen diagnostischen Werkzeug können frühzeitige Nierenschäden festgestellt werden, die schlimmere verhindern können. Da etwa ein Drittel der Intensivpflege-Patienten, die länger als 24 Stunden auf dem IC bleiben, eine akute Niereninsuffizienz aufweisen, können sowohl der gesundheitliche Nutzen als auch der Kostenvorteil erheblich sein. Es ist auch wichtig, dass das neue Gerät dem Patienten keine zusätzliche Belastung auferlegt.Die Nieren sind anfällige Organe. Selbst kurzfristige Nierenschäden verursachen ein erhöhtes Mortalitätsrisiko bei Patienten sowohl kurz- als auch langfristig. Ältere Menschen sind besonders anfällig für Nierenschäden. Im Gegensatz zu einigen anderen Organen ist die Fähigkeit der Nieren, Schäden zu reparieren, sehr begrenzt. Leider werden Nierenschäden in der Regel relativ spät erkannt und oft nur dann, wenn eine signifikante Verschlechterung der Kreatinin-Clearance vorliegt (ein Indikator für die Nierenfunktion). Kurz gesagt, die rechtzeitige Erkennung jeder Art von beginnenden Nierenschäden ist von großem Wert, um schlechter zu verhindern. Derzeit gibt es keine Techniken und/oder Medizinprodukte, die eine Echtzeit- und kontinuierliche Überwachung der Nierenfunktion auf akute Niereninsuffizienz ermöglichen (akute Nierenverletzung: AKI). Beginnende Nierenschäden sowie akute Veränderungen im Körper werden Auswirkungen auf den Säuregehalt (pH) und die Konzentrationen von Natrium, Kalium und Kreatinin im Urin haben. Die Kooperationspartner sind der Ansicht, dass einige der Komplikationen und damit verbundenen Nierenschäden verhindert werden können, wenn sie rechtzeitig durch innovative nichtinvasive oder niedriginvasive Geräte erkannt werden. Das Hauptziel dieses Projekts wird durch die Umsetzung der drei Arbeitspakete in diesem Projekt erreicht werden. Ziel des Arbeitspakets 1 ist es, einen Prototyp einer mikrofluidischen Durchflussvorrichtung zu entwickeln, die die Anwendung eines Endprodukts auf die ICU ermöglicht. Das Ergebnis des Arbeitspakets 2 ist die Entwicklung der (Bio-)Sensoren zur Messung der relevanten Biomarker im Urin. Schließlich wird das Arbeitspaket 3 zur Entwicklung eines integrierten Prototyps für Echtzeit- und kontinuierliche Überwachung der Nierenfunktion führen. Die Entwicklungsarbeiten in diesem Projekt sollen nach Ende dieses Projekts zu einer kompletten neuen Klasse von Biomarkerüberwachungsgeräten führen. Neben den Anwendungen in der medizinischen Welt kann das Ergebnis dieses Projekts auch in die Überwachung von Biomarkern außerhalb der medizinischen Welt wie Sport, Industrie und Wasserreinigung umgesetzt werden.