Kohesio: Entdecken Sie EU-Projekte in Ihrer Region

Informationen zum Projekt
Beginn (Datum): 1 November 2016
Ende (Datum): 31 Oktober 2019
Finanzierung
Fonds: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (ERDF)
Gesamtbudget: 666 401,60 €
EU-Beitrag: 666 401,60 € (100%)
Programm
Programmplanungszeitraum: 2014-2021
Verwaltungsbehörde: Samenwerkingsverband Noord-Nederland

Smart Care Shirt

COPD ist eine fortschreitende chronische Lungenerkrankung, die durch schmale Atemwege und/oder einen Angriff auf die Lungenblasen gekennzeichnet ist. COPD-Patienten leiden unter chronischem Husten, geben Schleim auf und sind oft unter Atemnot und beunruhigt. Die Zahl der COPD-Patienten nimmt weiter zu, ebenso wie die Zahl der Patienten mit einer (sehr) schweren Form von COPD. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass die COPD bis 2030 die dritte Todesursache der Welt ist. Die Niederlande haben derzeit 600.000 COPD-Patienten und die Kosten für die Versorgung betragen 443 Mio. EUR pro Jahr. Eine der Hauptursachen für Kurzatmigkeit bei COPD-Patienten ist die dynamische Hyperinflation (DH). DH zeichnet sich durch übermäßig aufgeblasene Lungen aus und tritt während der Übung auf, wenn der Patient wiederholt in der Lage ist, durch die Verengung der Atemwege weniger Luft auszuatmen als er einatmet. Patienten mit DH haben Schwierigkeiten beim Atmen und vermeiden daher Anstrengung. Ein Rückgang der Bewegung ist stark mit dem Wohlbefinden und der Sterblichkeit des COPD-Patienten korreliert. Daher ist es wichtig, DH rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. MedWear entwickelt ein Tool („Smart Care Shirt“), um DH bei COPD-Patienten zu etablieren. Das Tool besteht aus einem biometrischen Hemd, das Atemmuster (z. B. Atemfrequenz und Luftmenge pro Atemzug) auf Basis der RIP-Technologie (siehe H3) und Algorithmen zur Analyse der Messdaten misst. Das Smart Care Shirt basiert auf einem biometrischen Shirt für (Top) Athleten und wird so angepasst, dass es von COPD-Patienten getragen werden kann, d. h. in allen (inkl. sehr großen) Größen und mit Reißverschluss erhältlich. Athleten haben genug von den gemessenen Atemmustern, aber um DH zu bestimmen, müssen die Daten mithilfe von Algorithmen verarbeitet und analysiert werden. MedWear hat ein niederländisches Patent und ein internationales Patent für die Analysemethode beantragt. Eine Beta-Version eines auf diesem Patent basierenden Algorithmus wurde entwickelt und getestet. Es wurde nachgewiesen, dass dieser Prototyp ermöglicht, DH anhand der gemessenen Atemmuster zu bestimmen. In diesem Projekt arbeiten MedWear, Relitech, Radboudumc und die utwente an der Optimierung des aktuellen Prototyps des Smart Care Shirts. Radboudumc führt dann eine klinische Validierungsstudie durch, um festzustellen, ob das System DH zuverlässig, reproduzierbar und mit ausreichender Genauigkeit messen kann. Basierend auf vielen Gesprächen mit Lungenärzten, paramedizinischen Mitarbeitern und Vertretern von Pharmaunternehmen ist deutlich geworden, dass MedWear mit dem Smart Care Shirt einen einzigartigen Vorschlag hat. Dies bezeugt insbesondere, dass namhafte Privatunternehmen wie Boehringer-Ingelheim und AstraZeneca bereit sind, einen finanziellen Beitrag zur Entwicklung des Hemdes zu leisten. Am Ende des Projekts kann MedWear das Smart Care Shirt als Werkzeug für die DH-Diagnose auf dem klinischen und paramedizinischen Markt vorstellen. Krankenhäuser können das Smart Care Shirt als zusätzliches, patientenfreundliches und zuverlässiges Diagnosetool zur Messung von DH einsetzen. Die Messungen von DH erfolgen nach wie vor auf der Grundlage eines komplizierten Protokolls in einer Laborumgebung. Für Physiotherapie-Praktiken und Rehabilitationszentren wird das Smart Care Shirt ein völlig neues Werkzeug sein, das es ihnen ermöglicht, die Versorgung für COPD-Patienten zu erweitern. Mit der Markteinführung in den (para-)medizinischen Markt macht MedWear auch einen wichtigen Schritt zur Markteinführung des Smart Care Shirts als eHealth-Tool. Der Patient trägt dann das Hemd zu Hause während der täglichen Arbeit oder Übungen, während die Atemmuster gemessen werden. Der Patient erhält diese (grafisch) auf dem Tablet oder Smartphone präsentierten Daten und kann sie auf das Dashboard des Lungenarztes hochladen, das regelmäßig einen Überblick über das Ausmaß der DH erhält und diese regelmäßig behandeln kann. Der Patient kann jederzeit DH bestimmen und in vielen Fällen auch DH mit Atemübungen heben. Für diese Anwendung wurde bereits alle Technologien entwickelt, einschließlich der Messanwendung, bestehend aus einer Benutzeroberfläche für den Arzt, Signalverarbeitung, Datenspeicherung und Datenverarbeitung.MedWear erwartet, dass das Smart Care Shirt ein halbes Jahr nach Projektende auf dem klinischen und paramedizinischen Markt vorgestellt werden kann. Zwei Jahre später folgt die Markteinführung als eHealth-Tool. Fünf Jahre nach Markteinführung erwartet MedWear einen kumulierten Umsatz von 15 Mio. EUR und beschäftigt 11 Mitarbeiter.

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