Das Thema des Projektes Indiv-Implant vereinigt zwei der derzeit interessantesten und sich rasant entwickelnden Forschungs- und Entwicklungsfelder: das der Additiven Herstellungsverfahren („Additive Manufacturing“, AM) und das der personalisierten Medizin. Ersteres bezeichnet ganz generell die Erzeugung von Werkstücken aller Art durch additive Verfahren wie dem 3D-Druck,was von vielen Experten als die nächste industrielle Revolution angesehen wird. Unter der personalisierten Medizin versteht man Bestrebungen, Therapien auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Patienten zuzuschneiden, um damit bessere Behandlungserfolge zu erzielen. Beide Ansätze sind in ersten Anwendungen bereits erfolgreich zusammengeführt worden. So werden beispielsweise schon heute AM-Techniken genutzt, um auf Basis von CT-Daten individuell geformte und dimensionierte Implantate für Defekte des Schädelknochens zu erzeugen. Individualisierte Implantate sind insbesondere für alternde Gesellschaften relevant. Zum einen haben alte Menschen ein deutlich höheres Risiko, z. B. Knochenfrakturen zu erleiden; zum anderen heilen Gewebsdefekte mit zunehmendem Lebensalter generell schlechter. Konkretes Ziel der NFG Indiv-Implant ist es deshalb, individualisierte Implantate aus biologisch abbaubaren Biomaterialien zu entwickeln und die für deren Herstellung relevanten Prozessketten zu etablieren. Darüber hinaus sollen mit den Verfahren des 3D-Bioprintings auch personalisierte künstliche Gewebe erzeugt werden.